Austrian Consult

Andreas Marquart - Honorar-Finanzberatung
  • Email
  • Facebook
  • Rss
  • Startseite
  • Leistungsspektrum
  • Über Marquart Austrian Consult
  • Presse
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
Home» Allgemein » „Wenn es ernst wird, muss man lügen!“

„Wenn es ernst wird, muss man lügen!“

Posted on 12. November 2019 by Andreas in Allgemein

12.11.2019 – Marktkommentar Oktober 2019 der Mack & Weise Vermögensverwaltung.

*****

US-Geldpolitik & -Wirtschaft: Dass es sich bei der Mitte September auf dem US-Repo-Markt plötzlich ausgebrochenen Liquiditätskrise um weit mehr als nur ein „technisch bedingtes, kurzfristiges Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage“ handelte, bewies der im Oktober gezeigte Aktionismus der US-Notenbank.

US-Notenbank Fed_technische Bilanzaufblähung

Glaubten die Fed-Vorderen noch zu Monatsbeginn, das „Problem“ mittels einer 75-Mrd.-USD-Übernacht- und einer zusätzlichen 14-tägigen 30-Mrd.-USD-Kreditlinie endlich in den Griff zu bekommen, so sah man sich nur kurze Zeit später gezwungen, nun mit allergrößter Vehemenz zu intervenieren. Schließlich erhöhte die Fed nicht nur ihre beiden Kreditlinien auf stolze 120 Mrd. USD bzw. 45 Mrd. USD, sondern verkündete auch noch ein bis Mitte 2020 laufen sollendes T-Bill-Kaufprogramm über 60 Mrd. USD monatlich, dessen Start bereits am 15. Oktober erfolgte! Zwar beteuerte Fed-Chef Powell, dass es sich bei diesem Ankauf kurzfristiger US-Staatsanleihen lediglich um eine „technische“ Maßnahme und nicht etwa um ein viertes QE-Programm handeln solle, was aber angesichts der damit verbundenen Fed-Bilanz- und US-Geldmengenaufblähung um rund 560 Mrd. USD allerdings nur an das Motto erinnert: „Wenn es ernst wird, muss man lügen!“ Zudem versuchte der Fed-Chef mit seiner Aussage, die Liquidität „fließe nicht richtig“, den Stress im System zu verharmlosen, während hingegen der Präsident der Dallas-Fed, Robert Kaplan, keinen Zweifel daran hat, dass die Liquiditätskrise mit dem „dramatischen Anstieg der Emissionen von US-Staatsanleihen“ zusammenhängt.

Fed_Staats- und Marktkonform

Genau dieser beschleunigt wachsende Kapitalbedarf der Trump-Regierung, deren 2019er Fiskaljahr-Defizit im Jahresvergleich gerade um 26 % auf das Niveau der Finanzkrisenjahre explodierte, dürfte auch mit ein wesentlicher Grund für die von der US-Notenbank im Oktober vollzogene dritte Leitzinssenkung gewesen sein, ist doch die völlig außer Kontrolle geratene Verschuldung der USA ohne ein permant laufendes QE-Programm und fallende Zinskosten schlichtweg nicht mehr finanzierbar. Angesichts der Prognose des Congressional Budget Office (CBO), welches das Staatsdefizit im laufenden Fiskaljahr nochmals um satte 22 % auf rund 1.200 Mrd. USD klettern sieht, wird sich die Fed ganz in den Dienst der Regierung stellen müssen und daher kaum mehr die von Powell angekündigte Möglichkeit haben, einer (drohenden) Teuerungswelle per restriktiver Geldpolitik entgegenzuwirken.

US-Inflation_statistische Schönfärberei

USA_greatest debt economy in american history

Auch muss hinter Powells Einschätzung, dass die vom US-Präsidenten Trump gefeierte „greatest economy in american history“ „robust“ dasteht, mehr als nur ein dickes Fragezeichen gesetzt werden, ist doch das trotz einer unrealistisch niedrigen Inflationsbereinigung (BIP-Deflator Q3: 1,6 %) jüngst gemeldete reale 1,9 %-US-Wirtschaftswachstum (p. a.) im Jahresvergleich nicht nur deutlich gesunken, sondern obendrein auch noch mit einem 984 Mrd. USD „schweren“ Staatsdefizit (4,6 % des BIP) und einer neuen Rekordverschuldung von Unternehmen und Konsumenten erkauft worden.

Fondsmanager-Kommentar: Angesichts des globalen Konjunkturabschwungs stehen die Zeichen weltweit auf monetäre Expansion. Allein im aktuellen Jahr verkündeten die Zentralbanken weltweit 111 Zinssenkungen (16 davon im Oktober), flankiert von zwei milliardenschweren QE-Programmen der US-Notenbank und der EZB, die unmissverständlich ihre Bereitschaft erklärte, die von ihr geforderten staatlichen Fiskalprogramme mit der Druckerpresse zu finanzieren.

Der Goldpreis reagierte auf diese Entwicklungen lediglich mit leichten Kursgewinnen, was aber durchaus als Ruhe vor dem Sturm verstanden werden kann. Schließlich werden die Notenbanken zu einem immer größeren Risiko für die Finanzstabilität, kann doch die abermalige Intensivierung ihrer Geldentwertungs- und Finanzblasenpolitik schnell in einen Vertrauensverlust münden, insbesondere dann, wenn die Inflationsraten anziehen und die Konjunktur nicht mehr auf die monetären Stimuli reagiert.

Gold_Vertrauensanker für das Finanzsystem

Dass viele Notenbanken selbst immer stärker an einem erfolgreichen Ausgang des größten Geldexperiments der Geschichte zweifeln, zeigen deren kräftigen Goldkäufe seit 2009, wobei die niederländischen Notenbank DNB sogar ganz offen die Möglichkeit eines Systemzusammenbruchs thematisiert und Gold als den „Vertrauensanker für das Finanzsystem“ benennt.

*****

Hinweis: Die aktuellen Einschätzungen der Mack & Weise Vermögensverwaltung können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Soweit die in diesem Dokument enthaltenen Daten aus externen Quellen stammen, übernimmt die Mack & Weise Vermögensverwaltung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit dieser Daten keine Gewähr, auch wenn nur als zuverlässig erachtete Daten verwendet worden sind.

Diese Einschätzung ersetzt nicht die Beratung.


Comments are closed.

Neueste Beiträge

  • gold_cup_and_handle

    Gold: „Abwarten und Tee trinken“

    1. Dezember 2020
  • silber50

    Silber macht, was es soll: Es steigt!

    5. August 2020
  • silber_lang2

    Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte

    16. Juni 2020

    Archiv

    • Dezember 2020 (1)
    • August 2020 (1)
    • Juni 2020 (1)
    • März 2020 (1)
    • Januar 2020 (2)
    • November 2019 (1)
    • Oktober 2019 (1)
    • September 2019 (1)
    • Juli 2019 (1)
    • Juni 2019 (1)
    • Mai 2019 (2)
    • März 2019 (2)
    • Januar 2019 (1)
    • Dezember 2018 (1)
    • Oktober 2018 (2)
    • August 2018 (1)
    • Juli 2018 (1)
    • Juni 2018 (1)
    • Mai 2018 (1)
    • März 2018 (2)
    • Februar 2018 (1)
    • Dezember 2017 (1)
    • November 2017 (2)
    • Oktober 2017 (1)
    • August 2017 (1)
    • Juli 2017 (1)
    • Juni 2017 (1)
    • Mai 2017 (3)
    • April 2017 (1)
    • März 2017 (1)
    • Januar 2017 (1)
    • Dezember 2016 (1)
    • November 2016 (1)
    • Oktober 2016 (1)
    • September 2016 (1)
    • August 2016 (2)
    • Juli 2016 (1)
    • Juni 2016 (4)
    • Mai 2016 (1)
    • April 2016 (3)
    • März 2016 (3)
    • Februar 2016 (4)
    • Januar 2016 (2)
    • Dezember 2015 (2)
    • November 2015 (1)
    • Oktober 2015 (3)
    • September 2015 (1)
    • August 2015 (2)
    • Juli 2015 (3)
    • Juni 2015 (2)
    • Mai 2015 (4)
    • April 2015 (1)
    • März 2015 (2)
    • Februar 2015 (3)
    • Januar 2015 (2)
    • Dezember 2014 (4)
    • November 2014 (4)
    • Oktober 2014 (2)
    • September 2014 (6)
    • August 2014 (5)
    • Juli 2014 (1)
    • Juni 2014 (2)
    • Mai 2014 (6)
    • April 2014 (3)
    • März 2014 (5)
    • Februar 2014 (5)
    • Januar 2014 (7)
    • Dezember 2013 (6)
    • November 2013 (4)
    • Oktober 2013 (1)
    • September 2013 (1)
    • August 2013 (2)
    • Juli 2013 (1)
    (c) 2013 Austrian Consult - Andreas Marquart
    Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung am Ende der Seite. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können.Ich stimme zu